21. Januar 2022
Es reicht mit den Klagen
Das Bistum Speyer hat bisher über 1,2 Millionen Euro an sogenannte Opfer bezahlt. An junge Menschen, die sich mit kirchlichen Würdenträgern eingelassen haben sollen. Dabei verliert die katholische Kirche (ebenso wie die Landeskirchen des lutherisch-reformierten Wettbewerbs) seit Jahren an Akzeptanz unter den Gläubigen – und damit an den nötigen Finanzen.
Täglich verlassen Christen den Schoß der Mutter Kirche. Es gibt Gotteshäuser und Gemeinden, in denen nur noch selten Gottesdienste stattfinden. Doch liegt das nicht nur an finanzieller Ausstattung oder schwindender Besucherzahl: Gerade die Diözesen der Papstkirche leiden unter einem zunehmenden Arbeitskräftemangel.
Wenn Umsätze sinken, weil es Betrieben an Geld und Mitarbeitern mangelt, muss ein Sanierer her, der Liquidität und Produktivität wieder herstellt. Das Gegenteil ist hier der Fall. Dabei finden sich kaum noch junge Männer, die bereit sind, in seltsamen Gewändern das Wort Gottes zu verkünden. Und schon finden sich populistische Politiker, die staatliche Hilfen kürzen wollen.
Statt über das viele schöne Geld zu jammern, das wir den Vertretern großer Religionen zukommen lassen, und den Ruf von Geistlichen immer weiter durch Vorwürfe über lange zurückliegende Fehltritte mit jugendlichen Christen zu belasten wäre es doch eher an der Zeit, deren Arbeitsplätze attraktiver zu gestalten.
Ob man dazu Sakristeien mit Ruhelagern ausstatten sollte, sei dahingestellt. Doch es heißt: Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker. Und wenn die Ehre des allmächtigen Gottes dadurch erhöht wird, dann wird ein Priester in Gottes Namen auch jungen Christen zu lustvollen Höhepunkten verhelfen. Omnia ad maiorem Dei gloriam sozusagen.